Verlegung des Stolpersteines für Elise Kramer am 24.05.2025
Am Borstelmannsweg, Ecke Eiffestraße in Hamm erinnert seit dem 24.05.2025 ein Stolperstein an das Leben der Hamburgerin Elise Kramer, an ihrem letzten frei gewählten Wohnort. Sie war eine von 257 Hamburgerinnen, die bis 1945 in der Anstalt „Am Steinhof“ in Wien als Opfer sog. „Euthanasie“-Morde durch Überdosierungen, Nicht-Behandlung von Krankheit oder Nahrungsentzug starben. Die genaue Ursache ihres Todes am 07.04.1944 im Alter von 37 Jahren ist nicht bekannt, auch Angehörige hatte sie keine. Kramers Stolperstein wird einer von 7.200 in Hamburg, 116.000 europaweit. Initiiert vor 30 Jahren von Gunter Demnig in Köln, gehört jeder Stolperstein heute zum weltweit größten dezentralen Mahnmal.
Das Projekt hat laut Demnig mittlerweile mehr Unterstützer*innen, als ins Berliner Olympiastadion passen würden. Das heißt: Einholen der Genehmigung, Recherche zur Biografie, Sammeln der 120 € für Verlegungskosten, Vorbereitung und Abhalten der Zeremonie übernehmen Privatpersonen oder Ehrenamtliche.
Die Verlegung zum Stolperstein für Elise Kramer im Borstelmannsweg 70 wurde im Rahmen der Wertetage 2025 geplant. Bei den Wertetagen arbeiten Schüler*innen aus unterschiedlichen Schulformen zusammen. Die Schüler*innen recherchierten in alten Originalunterlagen zu dem Leben von Elise Kramer, sie besuchten das Stadtteilarchiv, sammelten Spendengelder, gestalteten ein Plakat zur Verlegung und setzen sich mit der Thematik Erinnerungskultur auseinander. Sie bekamen außerdem die Unterstützung aus dem Projekt „Biografische Spurensuche“.
Für Interessierte, die sich mehr für das Thema Stolpersteine und Erinnerungskultur interessieren, gibt es unter folgenden Websites die Möglichkeit:
www.stolpersteine.eu www.stolpersteine-hamburg.de
Hier gibt es unterschiedlichste Anleitungen, wie für die Verlegung von Stolpersteinen oder das Anbringen von Gedenktafeln. Rundgänge oder das Putzen von Stolpersteinen, widmen sich dem Leben der Verstorbenen, die man sonst nur im Vorbeigehen wahrnimmt.
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Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Erinnerungsarbeit ist vielfältig – mischt euch ein!