Julius-Hirsch-Schule
Anlässlich der 20. Preisverleihung, rief der Bildungsträger „Bildung am Millerntor“ Schulen in Hamburg dazu auf, sich für den Aktionsmonat „Julius Hirsch Schule“ zu bewerben. Dieser Aufforderung kam die BS02 nach und hatte das Glück, die auserwählte Schule zu sein, die im November symbolisch den Namen „Julius Hirsch Schule“ tragen durfte.
Julius Hirsch war ein deutscher Fußballnationalspieler jüdischen Glaubens, der während der NS-Zeit nach Auschwitz deportiert und umgebracht wurde. Seine Geschichte zeigt, wie schnell man vom bejubelten Helden zum Opfer eines faschistischen Regimes werden kann. Der Deutsche Fußballbund vergibt seit 2005 jährlich den Julius-Hirsch-Preis, um ein Stück Verantwortung für das damals Geschehene zu übernehmen.
Julius Hirsch – der Name war nun einen Monat präsent als neuer Namensgeber für die BS02. Sichtbar durch eine Graffitiwand, Stickern an den Türschildern, als Banner auf unserer Homepage, auf Plakaten und den Mailsignaturen der Mitarbeitenden der Schule. Aber nicht nur dadurch, sondern auch durch Aktionen und Workshops, die in diesem Monat stattgefunden haben und den Unterhaltungen über diese riesige Aktion. Und das nicht nur hier auf dem Campus, sondern auch außerhalb.

Am 3. November startete der Monat mit einer Graffitiaktion, an der alle Schüler:innen in den Pausen teilnehmen konnten. So entstand unser selbstgestaltetes Logo für die Julius Hirsch Schule.

In diesem Monat fanden insgesamt 5 Workshops und 9 Projekte mit insgesamt 21 Klassen unterschiedlicher Bildungsgänge statt, die von BAM! (Bildung am Millerntor) geplant und durchgeführt wurden. Weiter besuchten zwei Schüler:Innengruppen der Höheren Handelsschule den NDR im Rahmen des Tages der Pressefreiheit. Eine weitere Klasse der Höheren Handelsschule besuchte die KZ Gedenkstätte Neuengamme. Ebenso fand in einer AVM Klasse ein Workshop zum Thema Zusammenhalt statt. Mehrere Klassen beteiligten sich an der Graffitiaktion und an der Erstellung von Stickern und eines Banners gegen Faschismus. Es fanden zwei Lesungen von Brix Schaumburg statt, bei denen er über seine Reise zu sich selbst – als Vertreter der LGBTQ Bewegung- berichtete. Darüber hinaus besuchten viele Klassen die Ausstellung „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“, die uns von der KZ Gedenkstätte Neuengamme zur Verfügung gestellt wurde, oder sprachen in den Klassen über den Hintergrund des Aktionsmonats. Weiter gab es einen Infostand zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ anlässlich des weltweiten Aktionstags „Orange the World“. Die Schüler:Innenvertretung besuchte mit einigen KollegInnen den Stolperstein von Elise Krämer, der im Rahmen der Wertetage 2025 verlegt wurde.

Eine Delegation der Schule, bestehend aus zehn Schüler:innen und zehn Vertreter:innen der Lehrkräfte, besuchte am 27. November die 20. Julius Hirsch Preisverleihung des DFB in der Fabrik. Auch hier wurde das Projekt öffentlich gewürdigt und Melanie Hemling (BAM!) und Friederike Bolte (Lehrkraft der BS02) durften den Aktionsmonat dem Publikum vorstellen. Zwei Schülerinnen der BS02, Anne Diewald und Lilly Michaelsen, stellten die Vita von Julius Hirsch den geladenen Gäst:innen vor. Die Ergebnisse der Projekte wurden auf der Galerie der Fabrik dem breiten Publikum präsentiert.
Am 28. November endete der Aktionsmonat mit einer Abschlussveranstaltung, die von Friederike Bolte zusammen mit vielen Schüler:innen gestaltet und durchgeführt wurde. Viele tolle Gäst:innen waren dabei, um den Aktionsmonat revuepassieren zu lassen und die Schüler:innenergebnisse zu würdigen. Zu den Gästen gehörten: Laura Pollack (DFB Kulturstiftung), Eberhard Schulz (Jurymitglied Julius Hirsch Preis, Initiator der „Nie Wieder“ Kampagne vom deutschen Fußball, Initiatior Julius Hirsch Schule), Julia Hirsch (Urenkelin von Julius Hirsch, Jurymitglied Julius Hirsch Preis), Stefan und Monica Lenz (FC Mainaustraße /Preisträger JHP 2025), sowie Paul (Fanladen St Pauli) und Laurin (Fanprojekt HSV).
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, würdigte in einer persönlichen Videobotschaft das Engagement der Schüler:innen und wies auf die Wichtigkeit von Haltung und Übernahme von Verantwortung hin.
Der Aktionsmonat hat in den Köpfen der gesamten Schulgemeinschaft viel bewegt und es war schön zu sehen, wie sich alle mit dem temporären Namen und den Zielen dahinter identifiziert haben. Die zentralen Themen führten zu einer Sensibilisierung und haben zum Nachdenken und Handeln angeregt.
Wer Eindrücke für zuhause vom Aktionsmonat haben möchte, schaut gerne auf dem Instagram Profil von BAM! vorbei.