Anti-Diskriminierungs-Workshop am Millerntor
Vor den Herbstferien, am 15.10. (Dienstag), war die KE23/6 am Millerntorstadion auf St. Pauli. Dort haben wir an einem Anti-Diskriminierungs-Workshop teilgenommen, der von ,,BAM!“ – ,,Bildung am Millerntor“ geleitet wurde. Das Museum des Fußballvereins FC St. Pauli dient hierbei als Lernort.
Im Mittelpunkt des Workshops standen das Verständnis und der Umgang mit Vorurteilen und der daraus häufig resultierenden Diskriminierung anderer Menschen oder Gruppen.
Diskriminierung kommt in allen Bereichen des Lebens vor und kann im Prinzip jeden treffen, deshalb ist es umso wichtiger, zu verstehen, wie verschieden diese sich äußern kann und wie man dem als Einzelner und als Gesellschaft entgegenwirken kann und sollte.
Gewisse Stereotypen z.B. bezüglich der Herkunft, der Religionszugehörigkeit, des Aussehens oder der Geschlechteridentität/des Geschlechts können sich schnell zu Vorurteilen verfestigen und damit zu einer ablehnenden Haltung führen. Diskriminierung findet dann statt, wenn Menschen auf Tatsache dieser Vorurteile benachteiligt, bedroht oder sogar physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind.
Wir haben uns verschiedenste Formen der Diskriminierung angeschaut, die sich auch überschneiden können (Intersektionalität).
- Rassismus (Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Nationalität, Hautfarbe)
- Anti-muslimischer Rassismus (Diskriminierung von muslimisch gelesenen Personen)
- Antisemitismus (Diskriminierung und Feindlichkeit gegenüber Juden und Jüdinnen)
- Ableismus (Diskriminierung gegen Menschen mit sichtbaren oder nicht-sichtbaren Beeinträchtigungen)
- Klassismus (Diskriminierung aufgrund von sozialem und ökonomischen Status und Bildung)
- Queerfeindlichkeit (Diskriminierung gegen Menschen der LGBTQAI+-Community/sexuelle Orientierung/Geschlechtsidentität)
- Sexismus (Diskriminierung aufgrund des Geschlechts)
- Lookismus (Diskriminierung aufgrund von gesellschaftlichen ,,Schönheits-Standards“, Aussehen, Kleidung)
Diskriminierung zeigt sich in extremer Form durch Gewalt, der Androhung dieser und kann sogar zum Tod führen. Seien es Femizide Rechtsextremistische Attentate oder Islamistischer Terror. Diskriminierung kann aber auch zu Selbstmord führen, wenn für betroffene Menschen die Last zu schwerwiegend ist und sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. So ist es essenziell, sollte man Diskriminierung mitbekommen, einzuschreiten und dies nicht tatenlos zu beobachten und geschehen zu lassen. Diskriminierung ist eine Straftat und kann zur Anzeige gebracht werden.
Zum Abschluss des Workshops haben wir eine Art ,,Privilegien-Check“ gemacht, indem wir Identitätskarten erhalten haben und Fragen beantworten mussten. Die Übung hat dabei geholfen, sich in andere Personen hineinzuversetzen und zu erkennen, welche Schwierigkeiten die unterschiedlichsten Menschen in der Gesellschaft haben.
Im Anschluss an den lehrreichen und informativen Workshop, haben wir an einer Stadionführung durch das Millerntor teilgenommen.
Insgesamt war dies, meiner Meinung nach, ein bedeutender Tag und hat geholfen, sich als Klassenverband der gegenseitigen Toleranz und Akzeptanz bewusster zu werden.
Meghan Beier, Schülerin der Klasse KE 23/6 über die Erfahrungen und Eindrücke der Klasse.
Hintergrundinformationen:
Nach der pädagogischen Ganztagskoferenz zum Thema “Respekt und Umgang mit Diskriminierung” im letzten Schuljahr, an der die KlassensprecherInnen teilgenommen haben, hat die KE 23/6 den Wunsch geäußert, sich näher mit dem Thema Dikriminierung zu beschäftigen. Die Initiative Lernort-Stadion bietet Kindern und Jugendlichen ein kostenloses Angebot, um sich mit unterschiedlichen gesellschaftsrelavanten Themen auseinanderzusetzen. Um einen Bezug zum Fußball herzustellen, werden die Themen in diesem Kontext dargestellt.