Grundrechte-Arena 2024: Ein Tag im Zeichen der Demokratie an unserer Schule
Dieser Tag bot unseren Schülerinnen und Schülern der Bildungsgänge „Gestalter:innen für visuelles Marketing“ und „Handelsassistent:innen“ nicht nur die Möglichkeit, tief in die Materie unserer Grundrechte einzutauchen, sondern auch in direkten Austausch mit Experten und Zeitzeugen zu treten – eine außergewöhnliche Gelegenheit, die nicht nur bildete, sondern nachhaltig inspirierte.
Der Tag begann mit einem packenden Einstieg in die Thematik der Meinungsfreiheit und Pressefreiheit gemäß Artikel 5 des Grundgesetzes. In einem spannenden Meinungsquiz wurden die Jugendlichen auf spielerische Weise mit provokanten Thesen konfrontiert, die den Diskurs anregten. Höhepunkt dieses Blocks war zweifellos der Vortrag des Olympioniken und DDR-Spitzensportler Wolfgang Thüne, dessen Erfahrungsberichte eindrucksvoll aufzeigten, wie kostbar und zugleich verletzlich die Freiheit der Presse und der Meinungsäußerung ist.
Anschließend folgte eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Rechten auf Religionsfreiheit und freie Persönlichkeitsentfaltung (Artikel 2 & 4 GG). In lebhaften Gruppendiskussionen erarbeiteten die Teilnehmenden verschiedene Szenarien, in denen diese Rechte aufeinandertreffen und miteinander kollidieren. Unter Anleitung der Moderatoren wurde klar, dass Demokratie immer auch das Abwägen zwischen individuellen Freiheiten und gesellschaftlichem Zusammenleben erfordert – ein nicht immer leichter, aber unabdingbarer Prozess für eine funktionierende pluralistische Gesellschaft.
Im abschließenden Teil des Projekttages widmeten sich die Schülerinnen und Schüler der brisanten Frage, wie unsere Demokratie auf Extremismus reagiert und wo die Grenzen der Freiheit liegen. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war dabei das persönliche Gespräch mit Wolfgang Thüne, der anhand seiner eigenen Lebensgeschichte schilderte, wie es sich anfühlt, in einem Regime ohne persönliche Freiheiten zu leben.
Insofern mutet es schon merkwürdig an, wenn auf Demonstrationen gegen die „Meinungsdiktatur“ in Deutschland gewettert wird, da die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung auf Demonstrationen beweist, dass es diese Meinungsdiktatur nicht gibt. Die Beschreibung einer Meinungsdiktatur in der ehemaligen DDR durch Wolfgang Thüne und die negativen Folgen für ihn haben bei einigen von uns eine Gänsehaut verursacht. Die staatliche Überwachung durch die Stasi, der er seit seinem neunten Lebensjahr ausgesetzt war, dokumentiert in über 1300 Seiten, die staatlichen Repressalien, die ihm bei freier Meinungsäußerung in der DDR drohten, haben uns verdeutlicht, dass die Bundesrepublik Deutschland weit von einer Meinungsdiktatur weit entfernt ist. Möge es immer so bleiben und wir unser Leben in Freiheit genießen.
Die Grundrechte-Arena war für unsere Schulgemeinschaft eine unvergleichliche Bereicherung. Sie hat nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung der Grundrechte gestärkt, sondern auch das Verständnis für die Herausforderungen einer demokratischen Gesellschaft vertieft. Wir sind stolz darauf, Teil dieser inspirierenden Veranstaltungsreihe gewesen zu sein, und danken den Organisatoren sowie allen Beteiligten für diesen unvergesslichen Tag im Zeichen der Demokratie.“
Zu verdanken haben wir die Teilnahme an der Grundrechte-Arena der Hartnäckigkeit Michael Frölich, der mehrmals Bewerbungen für unsere Schule geschrieben hatte.